„Du kennst die Lösung, Du weisst es nur noch nicht“

– Milton Erickson

Hypnose bei chronischen Schmerzen

Hypnose zählt zu den ältesten und effektivsten Methoden psychologischer Schmerzkontrolle und bietet eine medikamentenfreie Alternative bei vielen Schmerzzuständen.

Ein zentrales Element dabei ist die Erfahrung, dass Schmerz in seiner Wahrnehmung veränderbar ist, d.h. es gibt nicht einen ‚absoluten, immer gleich bleibenden‘ Schmerz, sondern dies ist veränderbar. Für Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, ist dies jedoch oft nicht mehr vorstellbar. Schmerzen werden als etwas erlebt, dass von außen auf einen einwirkt, dem man häufig ‚machtlos‘ gegenüber steht.

Schmerztherapie mit Hypnose ist ein großer Bereich, häufig wird sie zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt. In Deutschland leiden nach neuen Schätzungen (Quelle: BARMER GEK Arztreport) über 3 Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen. Als chronisch bezeichnet man anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen, wenn sie länger als sechs Monate bestehen.

Hierbei ist zu unterscheiden zwischen Schmerzen, die keine körperliche Ursache haben (sie werden auch als psychosomatische Schmerzen bezeichnet) sowie solchen mit körperlichen Ursachen.
Bei psychosomatischen Schmerzen kann ursachenorientierte Hypnose (Hypnoanalyse) helfen, unverarbeitete emotionale Konflikte aufzudecken und zu bearbeiten.
Bei chronischen Schmerzen, die körperliche (organische) Ursachen haben, können Patienten mithilfe von Selbsthypnosetechniken lernen, ihren Schmerz zu kontrollieren.Die Erfahrung, dass Schmerz bzw. das Schmerzerleben sich aus eigener Kraft verändern läßt, ist dabei von zentraler Bedeutung.

Universitätsstudie zeigt: Selbsthypnose lindert chronische Schmerzen:

In einer Studie des Georg-Elias-Müller-Instituts für Psychologie an der Universität Göttingen wurde nachgewiesen, dass Patienten mit chronischen Schmerzen ihre Leiden durch Selbsthypnose lindern und damit auch den Bedarf an Schmerzmitteln senken konnten. An der Studien nahmen 28 Schmerzpatienten teil, die u.a. an chronischen Rückenschmerzen, Migräne und Rheumaschmerzen litten. Die Patienten lernten unter Anleitung geschulter Therapeuten, sich bei auftretenden Schmerzattacken mittels Selbsthypnose in einen Zustand tiefer Entspannung zu versetzen und damit ihren Schmerz deutlich zu mindern. Als Folge konnten sie nach Angabe des Studienleiters Dr. Jacobs dauerhaft auf 60 bis 75 Prozent ihrer Medikamentendosis verzichten. Die Verbesserungen blieben mehrheitlich auch nach Monaten stabil. Darüber hinaus ging die Reduzierung des Schmerzes auch mit einer Steigerung des körperlichen und seelischen Wohlbefindens und einer Verminderung depressiver Symptome einher.

(Quelle: Georg-August-Universität Göttingen)